Eins-zwei-drei-vier-fünf….Sekunden fuhr die Rolltreppe an den Plakaten vorbei. Bis ich gecheckt hatte, worum es ging, mein Handy gezückt und das letzte der Poster zu erwischen versuchte, stand ich schon wieder unten. Das Foto unscharf, passte zu meiner Erwartung: Keine Ahnung, was auf mich zukommen würde. Beisitzende, sind das nicht die, die im Wahllokal Personalien abgleichen und sich im Übrigen freuen, wenn die Wahlbeteiligung hoch ist?! #Spoiler: Jaaaa, auch…
Diverses
Kreativ, ja gerne, aber bitte strukturiert. Das Meetup Structured Creativity #1 Design Sprint

Ist das eine Nachricht, gar einen Blogbeitrag wert, wenn sich 30 Leute an einem stinknormalen Donnerstag im Münchner MucBook Working Space treffen? 30 Leute die ein einhelliger Befund umtreibt, um sich Katrin Kuchs Meetup-Gruppe anzuschließen: Sie stellen etlichen Unternehmen schlechte Techniknoten im Pflichtfach Kreativität aus.
WeiterlesenGoldfische im Glas. Die Stadtwerke München und die Freiheit des #ÖPNV
Ein Worldwideweb soll er sein – nur eben zum Ein- und Aussteigen. Am liebsten gleich per Klick vor der Haustür. Rund um die Uhr im Betrieb, überall verfügbar, barrierefrei, Highspeed und mit günstiger Flatrate. Klingt klasse. Dumm nur, dass da noch einige Kleinigkeiten an Hardware, Logistik, Timing zu lösen wären.
WeiterlesenDoktor, Quacksalber, Scharlatan. Die riskanten Heilsversprechen der Künstlichen Intelligenz im Medizinsektor
Minuten können über Leben und Tod entscheiden. Ein neues KI-System, das 48 Stunden früher als bisher Nierenversagen bei Patienten vorhersagen kann, ist wirklich von großem Wert, menschendienlich, nicht nur nachrichtlich betrachtet. Was aber, wenn das alles noch gar nicht ausgemacht ist?
Wie soll das Kind denn heißen? Zum Begriff „Künstliche Intelligenz“ (KI)
Das mythische Potential von Namen wurzelt in den Schöpfungsgeschichten der Völker. In den Märchen, Fabeln und Legenden lebt es fort, ungebrochen in seiner Güte und Gefährlichkeit. Segen und Fluch liegen nah beieinander, gute Namensfeen stehen neben bös erzürnten. Wer einmal erlebt hat, wie aufrichtig Eltern um den Namen ihres Neugeborenen ringen, spürt etwas vom Ernst des Aktes – genau wie in den Ritualhandlungen Taufe oder Namensfeier.
Ich bin möglich: Die 1E9-Conference in München.
Als die Deutsche WIRED eingestellt wurde, lautete der persönliche Status von Wolfgang Kerler FIRED. Rückblickend betrachtet, darf man vielleicht sagen, zum Glück, denn sonst hätte es die 1E9-Conference am 11. Juli 2019 womöglich nie gegeben. Die Keynote von Christian Mio Loclair Artificial vanity: creative machines thinking about their future eröffnete mit großem Aufschlag.
Wie Fotografen Künstliche Intelligenz (KI) inszenieren und was in Wirklichkeit Sache ist (Teil 3).

KI verhilft uns zum Schlaraffenland. Denn die algorithmisch aufgeschlaute Maschinen übernehmen alle anstrengenden, zeitraubenden und gefährlichen Aufgaben. Im Land, wo Milch und Honig fließen, fliegen uns die frisch gebraten Hühnchen bald auf Zuruf in den Mund. Frieden, Frohsinn und Ausgelassenheit gehören auf jeden Fall im Garten Eden dazu. Fragt sich, wie setzen Fotografinnen und Fotografen das ins Bild? Mit kindlichen Paradiesen! Teil 3) meiner Befunde aus Bildagenturen: Wichtel und Spielzeuge.
Wie Fotografen Künstliche Intelligenz inszenieren und was in Wirklichkeit Sache ist (Teil 2).
KI verlangt uns einiges ab: Geld, Strukturreformen, Perspektivenwechsel. Zur Akzeptanz gehört, sich ein eigenes Bild machen. Keine einfache Aufgabe für Fotografinnen und Fotografen, doch die Meister des flüchtigen Moments kennen Auswege. Teil 2) meiner Befunde aus Bildagenturen: Ziemlich beste Freunde.
#Blogswirken, als erstes beim Bloggenden selbst
Bloggerin Katrin Hilger von Hilgerlicious hat zur mehr Wertschätzung für’s Bloggen eingeladen und eine #Blogparade ausgerufen. Weil schon so viel Kluges dazu geschrieben wurde und bald ein Update, ach, was – ein ganz neu verfasstes schlaues Buch von Bloggerexpertin Meike Leopold von start talking erscheint, möchte ich hier ganz eng am Wort bleiben. Etymologie wirkt nämlich auch.
Ja, stimmt, wir alle wissen, dass es sich bei „Blog“ um ein Kunstwort, eine Neuschöpfung, einen Zwitternamen aus „Web“ und „Logbuch“ handelt, aber was ist eigentlich genau ein „Log“?
Ein Log (auch Logge; v. engl. Log = (ursprüngl.) Holzklotz) ist in der seemännischen Navigation ein Messgerät zur Bestimmung der Fahrt, der Geschwindigkeit von Wasserfahrzeugen. Es zeigt die im Wasser zurückgelegte Strecke an. (Zitat Quelle: Wikipedia)
Das an einem Seil hängende Holzbrett wird, verbunden mit einem Senklot, aus dem fahrenden Schiff geworfen. Da das so beschwerte Holz an der Stelle verharrt, das Schiff jedoch weiterfährt, lassen sich gefahrene Meter und Zeit ins Verhältnis setzen. Was unverzichtbar ist, um die (relative) Geschwindigkeit auszurechnen, ist die abgespulte Logleine.
Ein sehr sprechendes Bild – jedenfalls für mein eigenes Bloggen. Wenn mich ein Thema interessiert, werfe ich neben meinem Schiffchen das Senkblei mit dem Holz aus. Ich fahre also erst mal auf Sicht und in gewisser Weise blind für meine Geschwindigkeit. Der so entstehende Text ist ein Rohling, ausschließlich für mich und nicht zur Veröffentlichung gedacht. Mir wird klar, was ich alles noch nicht weiß, was ich nochmal durchdenken möchte usw.
Fahre ich weiter, führt das dazu, dass ich erneut Seil abrollen muss. Meist bin ich jetzt schon weit entfernt – zumindest von den Empfehlungen zweier wichtiger Gruppen: den Datenanalysten mit ihren für Blogs empfohlenen Zeichenzahlen und den Finanzanalysten mit ihren für Wirtschaftlichkeit empfohlenen Aufwandsangaben.
Als Steuerlotsin nehme ich mir die Freiheit, selbst zu vermessen, wie lang meine Leine sein muss. Stelle ich fest, dass die Geschwindigkeit zu bestimmten Themen schneller ist als ich fahren kann, hole ich das Log aus dem Wasser und publiziere – nichts.
Oder ich publiziere etwas, das so lang ist, wie ein Sachverhalt aus meiner Sicht braucht. Der Preis, den ich dafür in Kauf nehme, sind verstörend lange Zeiten, in den ich nichts blogge und vermutlich zwischendurch als verschollen auf hoher See gelte.
Insofern: Ja, bloggen wirkt, und zwar erst mal bei mir selbst.
Um ein Beispiel zu geben: Zum Thema Künstliche Intelligenz habe ich ein Blog mit dem Namen NatürlichKünstlich eröffnet, das ich gerne schneller befüllen würde, was aber im Zielkonflikt mit meinen Blogansprüchen steht. Das Thema ist zwar sehr en vogue und es gäbe sicher ein Forum für steile Thesen. Dummerweise hat Anspruch beim Bloggen mit Wasser und Holz zu tun.
Die Feststellung, dass andere nur mit Wasser kochen, ist weder beim Bloggen noch auf See wirklich hilfreich. Es fördert kein Vertrauen. Holz ist im Wasser wichtiger als manch einer, der schwimmen kann, denken mag und deshalb gerne kopfüber in kalte Wasser springt.
Im Wasser, erst recht auf hoher See ist Holz überlebenswichtig. Zum Bau von Kanu, Karavelle oder Floß, braucht es dicke Bretter, übrigens genau jene, die sich auch unter den besten Bloggenden finden, weil sie sich den Luxus leisten, dicke Bretter zu bohren. Tl;dr kokettiert damit in gewisser Weise, weil sich Tl;dr nur erlauben kann, wer im vermeintlich Trockenen sitzt.
Ein Longread, das seinen Namen verdient, fesselt seine Leser_innen gerne und langanhaltend. Es hat nicht nur für den Augenblick, sondern mitunter für sehr lange Zeit Bestand. Blogger können Aufgaben wahrnehmen, die für eine Demokratie unverzichtbar sind.* Voraussetzung dazu ist die Bereitschaft, erst mal bei sich selbst mit dem Blog etwas zu bewirken.
Dann lohnt sich auch die Energie, die es zweifellos kostet, Fahrt aufzunehmen: Um sich und andere mit hinauszunehmen zur Fahrt ins Offene, meinetwegen auch auf zu „Neuland“.
So heißt “to log something.” auf Englisch „etwas abholzen“, im Sinne von Bäume fällen („to cut down trees in a forest for their wood”). Wohingegen “to log on/off” bekanntlich ein elektronisches sich Ein/Auswählen oder Ein-/Ausschalten bedeutet. Auch dies eine bemerkenswerte Etymologie, die einiges über den Zusammenhang von Holz und Strom – metaphorisch vom Zusammenhang zwischen Print und Digital – verraten könnte.
Volle Fahrt voraus heißt immer öfter Kollisionsgefahr mit Unvorhersehbarem. Bei der Akzeptanz von Künstlicher Intelligenz spielen Geschwindigkeit, Geländegewinn und Genauigkeit jedenfalls mal mit-, mal gegeneinander. Gefahr und Gewinn hängen, so gesehen, am selben Faden oder Seil.
In einem Blog präzise an seinem Tau zu ziehen kann darum mehr bringen als das beliebte Tauziehen.
Blogs können wirken, jedenfalls beim Bloggenden selbst.
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*Vgl. dazu einen älteren Beitrag von mir „Können Blogs den klassischen Journalismus ersetzen?“
Show, don’t tell. Warum wir Künstliche Intelligenz (KI) durch Zeigen besser verstehen
Der Forschungsgipfel 2019 (#FoGipf19) war sicher nicht auf Show ausgelegt. Vielmehr bot das Format ein gutes Spektrum über den derzeitigen Diskurs verschiedener Interessengruppen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Bildung im weitesten Sinn. Weiterlesen