Autor: Elvira Steppacher
Hätte, hätte Fahrradkette… Gemmings Lebensweisheiten zwischen Humor und Heiterkeit
August Gemming hat in seinem Leben herbe Enttäuschungen hinnehmen müssen. Dass er jedes Mal weich gelandet wäre, lässt sich genau so wenig belegen wie das Gegenteil. Allerdings hat sein Humor mit Sicherheit einiges abgefedert.
Das Atelier Elvira, die feministische Frage und August Gemmings Antwort #femaleheritage
Dass zwei Frauen sich liebten, gar öffentlich ihre Partnerschaft lebten, war im November 1886 alles andere als selbstverständlich. Zwar galt München vor 133 Jahren als vergleichsweise liberal, doch auch in Bayern begründete Duldung keine Akzeptanz und Toleranz kein Recht.
Fechten für die gute Sache. August Gemming als cleverer Markteer
Not macht erfinderisch. Der Humorist August Gemming, 1888 erneut knapp bei Kasse, versucht, mit seinen Werken Geld zu machen. Um den Absatz zu steigern, fällt er auf die Idee, diese im Bundling anzubieten. 5 Mark soll das Gesamtoeuvre kosten Darüber hinaus verspricht er, einen Teilerlös zu spenden:
Ein Theil des Betrags geht in die Cassa der Deutschen Reichsfechtschule.
Nachwort zu „Scherz und Ernst in Poesie und Prosa“, S. 64
G e m m i n g, Fechtmeister
Sind Claims, Slogans und Taglines out? Klarheit schafft ein Co-Creation-Workshop
Im Rahmen eines Brand-Freshups oder einer Repositionierung kann die Frage aufkommen, was mit einem vorhandenen Claim, (Aktions-)Slogan oder einer Tagline passieren soll. Fortführen, ersatzlos streichen oder erneuern?
Der Ochs, der nie ein Kalb war. August Gustl Gemming und die Fleischbrücke zu Nürnberg
Zu Gemmings Lebzeiten ist der Ochse als Arbeitstier noch Alltag. Doch im aufstrebenden Maschinenzeitalter werden die Zugtiere nach und nach ersetzt. Gemming verbindet mit dem Tier eine doppelte Heimaterinnerung. Einmal das Lasttier seiner frühen Kindheit rund um den Rothenberg im bäuerlichen Umfeld der fränkischen Alb. Sodann aber auch als Steinskulptur zum Fleischhaus. Der Lyriker Gemming widmet dem Ochsenportal zu Nürnberg ein Gedicht.
„Abgereist“. Weinagent Gemming und der leidige Vertrieb im Gedicht
Nachdem seine Arbeiten als Satirischer Zeichner, Komponist und Schriftsteller keine nennenswerte Früchte tragen, musste August Gustl Gemming bald andere Verdienstmöglichkeiten für sich auftun. Er probiert es mit Saisonjobs wie Fremdenführer, aber auch als Weinagent und Verkäufer von Petroleumlampen. Ein Gedicht über einen gewissen „G-.“ , der als Versicherungsvertreter für Schlechtwetter-Policen unterwegs ist, dürfte daher einen realbiographischen Hintergrund haben. Literarisch verwandelt Gemming die Kernaufgabe des Handelsreisenden in eine aufschlussreiche Vertriebs(tor-)tour.
Das blaue Tuch. August Gustl Gemmings Hassliebe zur Uniform
Als frischmontierte Regimentscadetten stecken August (16) und sein Bruder Theodor (17) Gemming in nagelneuen hellblauen, roth passepoilierten Körperhülsen. Sie schwören auf die Fahne und sagen ein Gedicht auf des Königs Waffenkleid auf. Ob die jungen Kerle ahnen, dass das Rezitieren von Versen ihr Schicksal nicht begünstigen wird?
Gemmings Hasen. Vignette, Signatur, Lebenschiffre
August Gustl Gemming betitelt seinen lyrischen Erstling „Poetische Verbrechen.“ Den Buchdeckel zieren zwei Feldhasen. Sie sitzen Seit an Seit unter dem Namen des Autors. Der rechte fixiert den Leser mit durchdringenden Augen, der linke kehrt ihm den Stummelschwanz zu. Die Vorlage zu dieser Vignette hat Gemming vermutlich selbst gezeichnet. Später greift er auf einen Holzschnitt von Theuerkorn zurück.
Null zu Eins. Algorithmen und Content Marketing
Ein selbstlernendes algorithmisches System verstärkt sich mit jeder Information selbst. Das kann sehr nützlich sein, solange die Kontrolle über das System erhalten bleibt. Mindestens genauso wichtig ist, dass der Algorithmus nicht von fehlerhaften oder diskriminierenden Grundannahmen ausgeht, weil er sonst – für die Betroffenen intransparent – „sozial sortiert“[1].